Glücklicherweise hatte ich Alternativen, so daß es mir nicht schwer gefallen ist,
die Schule an den Nagel zu hängen und freiberuflich als
Stadtführer und
Latein-Dozent zu arbeiten.
Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereut habe, im Gegenteil,
verdiene ich im Grunde mein Geld seitdem doch mit nichts anderem als meinen Hobbys!
Und wie sich "Hobby" sicher nicht definieren läßt als etwas, das man ungern tut,
sieht man mir ebenso deutlich an, daß ich mit Spaß und Überzeugung bei der Sache bin!
Vermutlich erschaudert die meisten allein schon der Gedanke, sich mit
Latein auseinandersetzen zu müssen!CUI BONO?" fragt man sich! Eine "tote" Sprache in der modernen High-Tech-Welt? Doch zum einen ist sie gar nicht so tot, wie sie allgemein geredet wird, zum anderen ist es gerade das vom Augenblick gelöste Abstrakte, das einen viel grundsätzlicheren Blick auch auf die Probleme der Gegenwart erlaubt.
Na ja, wer würde von mir als Lateiner auch eine andere als diese Antwort erwarten! Wie dem auch sei, denke ich an meine eigene Schul- und Studienzeit, kann ich auch nicht behaupten, daß mir Latein immer und ausschließlich Spaß gemacht hätte, nicht selten elende Quälerei! Je mehr man sich damit beschäftigt, desto spannender wird Latein eigentlich, auch wenn's kaum einer glaubt!
Mittlerweile erstreckt sich mein Interesse weit über das klassische Latein hinaus auf praktisch alles, was bis heute lateinisch geschrieben worden ist. Nachdem sich dies herumgesprochen hatte, kamen erste Anfragen und Aufträge und irgendwann dann der Entschluss, über meine Homepage lateinisch-deutsche wie deutsch-lateinische Übersetzungen im Internet anzubieten.
Daneben gebe ich in Latein bereits seit meiner Schulzeit Nachhilfeunterricht, anfangs für Schülerinnen und Schüler, später immer mehr für Studentinnen und Studenten. Ich weiß gar nicht mal, wie vielen ich im Laufe der Jahre auf diese Weise zu ihrem Latinum verhelfen
konnte.
Mittlerweile gibt es jedenfalls kaum ein Lateinbuch, kaum einen Autor, zu dem ich nicht mein eigenes, speziell
erstelltes Arbeitsmaterial besäße.
Darin liegt sicherlich einer der Gründe, warum mein Unterricht beinahe garantiert erfolgreich war
bzw. heute mehr denn je ist.Weiterere Gründe sind wohl meine Ausbildung als Lehrer und die praktischen Erfahrungen, die ich an der Schule insgesamt wie mit dem ein oder anderen Kollegen "Lehrer" sammeln durfte! So sind mir beide Seiten der Medaille vertraut und davon profitieren meine Schüler und Studenten bis heute.
Mehr zufällig habe ich 1996 private Lateinkurse kennengelernt, in denen Studentinnen und Studenten nach der sog. "Crash-Kurs-Methode" in kürzester Zeit auf ihre jeweiligen Prüfungen zum Latinum vorbereitet wurden, wie ich sie dann selbst von 1999 bis Anfang 2004 bei den Carl Duisberg Centren (CDC) in Köln organisiert und mit einem Kollegen geleitet. Der größte Teil des noch heute dort benutzten Unterrichtsmaterials stammt aus meiner Feder! Die ständig zunehmende Zahl der Kursteilnehmer wie der Kurse an sich war nicht nur finanziell sehr erfreulich, sondern auch ein Beleg für deren Qualität, für die wir bis zum Wintersemester 2003/04 immerhin dadurch gebürgt haben, daß allen, die trotz regelmäßiger Teilnahme ihr Latinum nicht bestanden hatten, eine kostenlose Kurswiederholung garantiert wurde.
Da mir neben dem eigentlichen Unterricht und dem damit verbundenen organisatorischem Aufwand immer weniger Zeit und Flexibilität für meine Stadtführungen blieb, andererseits die Zeit auch reif war, eigene Wege zu gehen, habe ich mich im Wintersemesters 2003/04 entschlossen, neben Einzel- und längerfristigem Kleingruppenunterricht in Zukunft Latein-Crash-Kurse selbständig und in kleinerem Rahmen zu veranstalten, die im Schwerpunkt nach wie vor auf die Latinum-Prüfungen an der Kölner UNIVERSITÄT bzw. beim REGIERUNGSPRÄSIDENTEN (RP) Köln vorbereiten.
